Seit nun fast sieben Monaten müssen die Menschen mit dem Corona Virus beziehungsweise mit den einhergehenden oftmals drastischen sanitären Maßnahmen leben. Für den Konsumenten sind dies nach wie vor keine einfachen Zeiten und manche unserer Lebensgewohnheiten haben sich drastisch verändert.
Nicht nur die tägliche Angst vor einer möglichen Ansteckung mit dem Virus beschäftigt uns. Für den Verbraucher kommen noch etliche andere Alltagssorgen hinzu, wie z.B. die Verteuerung der Lebensmittel und anderer Dienstleistungen des täglichen Bedarfs oder die Problematiken der horrenden Preise auf dem Wohnungsmarkt und der teuren Mieten. Am meisten sorgen sich doch wahrscheinlich die älteren und behinderten Menschen, die während der Covid-19 - Krise oftmals in Vergessenheit gerieten.
Betreffend die durchschnittliche Inflationsrate kann man von Glück reden, dass vor allem die Preise der Erdölprodukte während einigen Wochen sinkende Tendenz aufgewiesen haben. Da diese Produkte im Indexwarenkorb eine starke Gewichtung haben, fallen die Preiserhöhungen bei den Lebensmitteln statistisch weniger ins Gewicht. Zurzeit liegt die jährliche durchschnittliche Inflationsrate bei einem niedrigen Stand von 0,6%.
In Bezug auf die älteren, vulnerablen und behinderten Menschen, sorgte vor allem die Lage in den Alters- und Pflegeheimen für so manche, unserer Meinung nach, berechtigte Kritik in der Öffentlichkeit. Auf diesem Plan haben sowohl das zuständige Ministerium als auch die Direktionen der verschiedenen Häuser nicht immer zum Wohle der betroffenen Bewohner agiert und reagiert. Viele Bewohner fühlten sich oft eingesperrt, einsam und allein gelassen.
Zusätzlich dazu, kommen die durch die neue Adapto-Regelung entstandenen Probleme, wodurch sich so mancher vulnerabler und behinderter Mensch auf der Strecke gelassen fühlt. Hier müsste das Ministerium unbedingt aufgrund der massiven öffentlichen Kritik im Interesse dieser Menschen nachbessern und die Praxis an die Realität anpassen.
Aufgrund der Regierungsmaßnahmen zur Bewältigung der Covid-19- Krise, die wir prinzipiell im Interesse der Verbraucher und der Unternehmen begrüßen, wird es doch zu einem bestimmten Zeitpunkt zum Zahltag kommen. Hier darf es auf keinen Fall zwecks Rückzahlung der zusätzlich aufgenommenen Staatsschulden zu einer weiteren Schrumpfung der Kaufkraft der Verbraucher kommen. Denn etwaige zusätzliche Steuerabgaben wären für die Erhaltung beziehungsweise Stärkung der Kaufkraft Gift für die Verbraucher. Gut, dass der Premierminister bisher Steuererhöhungen zumindest während dieser Legislaturperiode ausgeschlossen hat.
So wäre es auch komplett kontraproduktiv für das kommende Jahr eine neue CO2 Steuer einzuführen, wie es vor allem aus der grünen Ecke gefordert wird. Arbeitnehmerschaft und Rentner als größte Verbrauchergruppe haben am ehesten unter der aktuellen Covid-19-Krise und der Wirtschaftskrise zu leiden.
Andererseits wäre es endlich an der Zeit u.a. die finanzkräftigen Kapital- und Fondsgesellschaften, die großen Baulöwen und sonstige Spekulanten zur Kasse zu beten. Denn die Arbeit ist gegenüber dem Kapital viel zu hoch besteuert.
Mit Interesse wird die ULC die Diskussionen im Hinblick auf die bis zum Ende der Legislaturperiode vorgesehene Steuerreform verfolgen. Diese Reform kann und darf nur ein Ziel verfolgen. Mehr Steuergerechtigkeit schaffen und die bestehenden sozialen Unterschiede dringend verringern.
Nico Hoffmann
Präsident der ULC